Infrastrukturplanung Bremerskamp (CAU) | Kiel

Für die Erschließung des Universitätsgeländes der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) erbringt Plan N für das 10,8 ha große Quartier „Bremerskamp“ die Leistungsbilder der Objektplanungen Verkehrsanlagen und Ingenieurbauwerke als Generalplanerleistungen.

Das bedeutet, wir erstellen ein Gesamtkonzept für die Entwässerungsplanung, die Straßen und Plätze sowie die Baustellenlogistik.

"Metamorphose der Universität zu Kiel" | Ernst & Sohn Special 2021 (PDF)

"Campus-Zukunft liegt am Bremerskamp" | Kieler Nachrichten 16.02.2022 (JPG)

Projektdaten

  • Auftraggeber
    Land Schleswig-Holstein, vertreten durch die GM.SH Schleswig-Holstein AöR
  • Titelbild/Visualisierung
    SCHMIEDER. DAU. ARCHITEKTEN. BDA
  • Zeitraum
    2021– 2030
  • Leistungen
    • Objektplanung Ingenieurbauwerke, Lph. 1-9
    • Objektplanung Verkehrsanlagen, Lph. 1-9
    • Generalplaner- und Koordinierungsleistungen, Beratungsleistungen
    • Bedarfsplanung für die Erschließung des Bremerskamp
    • hauptverantwortliche Trassenplanung und -koordination in Form einer Integrationsleistung
    • Kanalnetzberechnungen
    • Mitwirkung am Quartiersmanagement, Nachhaltigkeitszertifizierung
    • weitere besondere Leistungen in Bezug auf nachhaltige und ökologische Maßnahmen
    • örtliche Bauüberwachung
  • Bausumme
    ca. 10 Mio. €

Generalplanung und Tiefbau

Mit dem Aus- und Umbau des „Bremerskamp“ möchte die CAU neue Wege gehen. Hier entsteht in den nächsten Jahren ein moderner Uni-Komplex, der ein Aushängeschild für Innovation und Nachhaltigkeit – nicht nur für Schleswig-Holstein, sondern auch für ganz Europa – sein wird.

Wir sind froh, als Plan N mit der „Infrastrukturplanung Bremerskamp“ ein wichtiger Teil dieses Leuchtturmprojekts zu sein, denn hiermit können wir einen wesentlichen, nach außen prägenden Teil von Kiel – der Landeshauptstadt und gleichzeitig Hauptsitz unserer Firma – mitgestalten.

Ein komplettes Uni-Areal von Grund auf neu und dabei innovativ und nachhaltig zu planen, bringt einige Herausforderungen mit sich. Die größte ist sicherlich das Ineinandergreifen verschiedener Phasen von Planung und Bau: Einige Teile des Areals werden gerade konzipiert, andere sind schon im Bau. Es müssen also alle Planungen, Zwischenzustände und Bauzustände bedacht und miteinander koordiniert werden. Und genau das ist unsere Aufgabe als Generalplaner.

Wir müssen das Ende schon mitdenken, obwohl der Anfang noch nicht getan ist.

Dirk Noack | Geschäftsführer | Tiefbau

Auf dem Gebiet „Bremerskamp“ entstehen zahlreiche Universitätsgebäude mit verschiedenartigen Nutzungen wie z.B. Mensa, Laborgebäude und Studierendenwohnen – insgesamt 16 neue Gebäude. Doch hier gibt es auch bestehende Gebäudekomplexe wie z.B. die Fakultätenblöcke, die umgebaut werden. Das bedeutet, wir müssen als Generalplaner alle Zustände und Bandbreiten – vielfach gleichzeitig – in dem Projekt bedenken.

Beim Auftraggeber gibt es insgesamt mehrere Teilprojekte mit jeweils unterschiedlichen Projektleitern. Für jedes Gebäude gibt es darüber hinaus eine eigene Planungstruppe und für das gesamte Gebiet noch weitere Fachplaner für die Technische Ausrüstung, Freianlagen usw. Die Koordination aller Fachplaner aus diversen Büros liegt hierbei in unserer Hand. D.h. wir behalten den Überblick über die miteinander verschachtelten Abstimmungen, sind federführend dabei und können unsere Ideen sowie unsere verkehrsplanerische Expertise in die Freianlagenplanung, den Städtebau und Hochbau einbringen. Um die Trassen und die gesamte Entwässerung des Geländes zu planen und zu berechnen, müssen alle Einzelprojekte von uns beachtet und koordiniert werden. Darüber hinaus müssen bei der Gestaltung des Quartiers „Bremerskamp“ auch umliegende Areale einbezogen werden sowie die Einwirkung auf das ÖPNV-System in Kiel.

Für die entwässerungstechnischen Planungen sind wir in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber, dessen Vertreter sowie insbesondere mit der Stadt und der Unteren Wasserbehörde. Hier werden neue innovative Lösungsansätze vorangetrieben, die möglichst ökologisch sind. Die Berechnungen der Gesamthydraulik machen enge Abstimmungen mit den Genehmigungsbehörden unerlässlich, damit sowohl alle Anforderungen des Auftraggebers als auch der einzelnen Teilprojektleiter und deren Planern einbezogen werden.

Die Herausforderung ist das Ungewisse.

Dirk Vielhaben | Geschäftsführer | Tiefbau

Wir sind als Plan Nauch für den Baustelleneinrichtungsplan, die Baustellenlogistik und die Konfliktplanung verantwortlich. Daher müssen wir beispielsweise einplanen, wo Kräne oder Baustellencontainer aufgestellt werden können, sodass trotzdem eine funktionierende Infrastruktur sichergestellt werden kann. So kann es beispielsweise sein, dass eine heutige Baustelleneinrichtung in 2 Jahren einen Konfliktpunkt darstellt.

Vom Geschäftsführer bis zur studentischen Hilfskraft sind ca. 10 Mitarbeitende von Plan N zur Zeit in das Projekt involviert. So können durch ein optimales Zusammenspiel aus den Erfahrungen und frischen Ideen unserer Mitarbeitenden innovative Lösungen für das Projekt entstehen.

Ein wesentlicher Punkt unserer Verkehrsanlagen-Planung ist die zu gewährleistende Barrierefreiheit. Dabei ist das Gelände mit einem Höhenunterschied von bis zu 2 m topografisch anspruchsvoll. Und die enge Bebauung und Konstellation des städtebaulichen Entwurfs machen die Gewährleistung der Barrierefreiheit noch herausfordernder.

Zusätzlich zu diesen planerischen Maßnahmen sind in unserer Verkehrsanlagen- und Entwässerungsplanung insbesondere nachhaltige Aspekte zu berücksichtigen. Den Anspruch eine besonders ökologische und nachhaltige Planung erfüllen wir u.a. durch folgende von uns erbrachte Leistungen:

  • Erstellung eines Nutzungskonzepts für Regenwasser zur Bewässerung
  • Erarbeitung von Varianten für den CO2-optimierten Einsatz von grauer Energie
  • Vorschläge für die Verwendung von Recycling-Baustoffen sowie Cradle-to-Cradle-Baustoffen
  • lebenszyklusorientierte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für die Ingenieurbauanlagen
  • jahresverlaufsbezogene Windkomfortuntersuchung (mit Hilfe von Windkanalversuchen und Windsimulation) sowie Festlegung von Windgrenzgeschwindigkeiten für unterschiedliche Aufenthaltsbereiche
  • Erstellung eines Konzepts zur Vermeidung von Lichtverschmutzung

Im Zuge der Maßnahme werden wir gemeinsam mit den Beteiligten den Schwammstadt-Aspekt beleuchten. Das bietet uns eine gute Möglichkeit, in einen neuen innovativen Bereich der Forschung mit eingebunden zu werden. Denn aus diesen planerischen Überlegungen sind neue Forschungsprojekte an der CAU entstanden.
Neben den ökologischen und regenerativen Maßnahmen wird vor allem auf die Aufenthaltsqualität im Quartier „Bremerskamp“ ein großes Augenmerk gelegt. Unsere Verkehrsanlagenplaner finden hierfür kreative Lösungen, um Wege und Plätze auf dem autofreien Campus der CAU zu gestalten. Die Fußgängerbereiche müssen jedoch auch gleichzeitig von Radfahrenden sowie von Anlieferungs-, Bewirtschaftungs- und Entsorgungsverkehr und Rettungsfahrzeugen genutzt werden können.

Die Einplanung der entstehenden Veloroute ist ein Beispiel für die bei diesem Projekt zu beachtenden gegensätzlichen Anforderungen: Die Veloroute soll ein besonderes Aussehen haben und gleichzeitig kommen große LKW auf das Gelände, die die Labore und die Mensa anfahren. Das bedeutet, die Verkehre müssen geregelt werden, ohne dass der Aufenthaltscharakter verloren geht.

Im Gespräch ist auch, spätere E-Ladestationen für Busse in die Planung einzubeziehen.

Viele Entscheidungen sind noch nicht endgültig getroffen, abhängig politischen Gremien und Bereitstellung von Geldern.

Insofern ist die „Infrastruktplanung Bremerskamp“ anders als andere Projekte, denn es ist keine Maßnahme, bei der alles von vornherein durchgeplant werden kann. Es gibt Gebäude, bei denen derzeit noch nicht einmal feststeht, ob sie gebaut werden, wann sie gebaut wird und wie sie aussehen. Und für uns ist genau dies das Spannende und Reizvolle an dem Projekt: Etwas zu realisieren, ohne zu wissen, wie bestimmte Dinge am Ende entschieden werden.


Fazit

Das Projekt „Infrastruktplanung Bremerskamp“ ist eine große und komplexe Maßnahme, bei der sehr viele Personen beteiligt sind und einbezogen werden müssen. Verschiedene Leistungsphasen der HOAI und der Bauausführung finden parallel nebeneinander statt, greifen ineinander, sind voneinander abhängig und beeinflussen sich gegenseitig. Gleichzeitig unterliegt die CAU als Universität bestimmten politischen und bürokratischen Randbedingungen und Abhängigkeiten.

Umso bewundernswerter ist die Ambition der Christian-Albrechts-Universität, die Motivation des Auftraggebers und der Einsatz aller Beteiligten für dieses komplexe und anspruchsvolle Vorhaben.

Wir sind stolz, mit unseren Planungs-, Beratungs- und Koordinationsleistungen ein entscheidender Teil dieses Projekts zu sein und hiermit gleichzeitig ein Lernfeld für moderne und nachhaltige Infrastrukturplanung zu schaffen, von dem nicht nur Plan N, sondern auch alle anderen Beteiligten profitieren können.


Hauptbearbeitende dieses Projekts

Dirk Noack
Geschäftsführer | Tiefbau
Dirk Vielhaben
Geschäftsführer | Tiefbau
Raik Hellwig
Ingenieur | Tiefbau
Jan Schmitt
Ingenieur | Tiefbau
Emmanuel Bakaba
Student | Tiefbau

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